Ignaz Liedlbauer

Maschinenformer. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1912    † 1943

 

Lebenslauf

Ignaz Liedlbauer wurde am 17.12.1912 in Dietach (Oberösterreich) geboren. Er arbeitete als Maschinenformer in Rainfeld (Niederösterreich).

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 27. 11. 1940 wurde Ignaz Liedlbauer verhaftet und am 5. 11. 1942 in Krems zum Tode verurteilt. Am 1.7.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Ignaz Liedlbauer stand schon von Jugend auf im marxistischen Lager. Er gehörte der sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) an, bei welcher er zuletzt im Jahre 1934 die Stelle eines Sektionsleiters bekleidete. Ferner war er bis zum Betätigungsverbote Mitglied der SPÖ und des Republikanischen Schutzbundes. Schließlich wandte er sich gegen Ende der Systemzeit der KPÖ zu, welcher er bis Jänner 1938 angehörte. Zu dieser Zeit unternahm Liedlbauer den Versuch, nach Rotspanien auszureisen, doch wurde er an der Grenze in Feldkirch angehalten und an der Ausführung seines Vorhabens gehindert. (…) Im März 1940 wurde Liedlbauer (…) Johann Ebner zugeführt (…) Von Ebner erhielt der Angeklagte den Auftrag, in seinem Wohnort Rainfeld eine kommunistische Organisation ins Leben zu rufen.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Grab am Friedhof St. Veit/Gölsen

Ursprünglich Gruppe 40. Am 18. 1. 1946 exhumiert und am Friedhof St. Veit/Gölsen bestattet.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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